Montag, 5. Oktober 2015
Arbeit, AuPairs, Ausflüge
"Dear god, what is it like in your funny little brains? It must be so boring."
Diese Woche:
Am Mittwoch war ich beim Hockeyspiel von Eloise an ihrer Schule. Sie hat verloren, aber das war auch nicht weiter schlimm. Ich habe mich nach dem Spiel mit der Frau unterhalten, die mich zuvor als AuPair abgewiesen hat. Ich hatte in den Sommerferien drei Tage auf deren Kosten bei ihnen verbracht, aber danach hatte ich eine Email bekommen, in der stand sie wollten mich nicht als ihr AuPair. Mit so bescheuerten Gründen wie "wir sind nicht die richtige Familie für dich, es liegt nicht an dir, es liegt an uns". Super nett das Ganze. Und jetzt tut sie natürlich so als wäre nichts gewesen. Ganz erwachsen habe ich also mein schönstes falsches Lächeln aufgesetzt und so getan als wäre nichts gewesen. Am Donnerstag hatte ich einiges zu tun. Danny ist bzw war von Donnerstag bis Sonntag auf einem Ausflug nach Frankreich mit ihrer Französischklasse. Deshalb musste ich dann auch kochen aber das war leicht. Ich musste aber auch wieder auf den einjährigen Aron aufpassen (der Sohn der Putzfrau). Diese Woche ging es schonmal ein kleinwenig besser als letzte Woche. Er hat immerhin nicht die ganze Zeit geschrien, aber immer sobald seine Mutter aus dem Raum gegangen ist. Zum Glück ist er dann irgendwann eingeschlafen. Danach habe ich ein bisschen Wäsche gewaschen und gebügelt und nach einem kurzen Ausflug nach Haywards Heath war ich dann auch wieder zuhause. Nach dem Essen musste ich Eloise ein bisschen beschäftigen. Am Freitag habe ich mich mit ein paar anderen AuPairs in Haywards Heath getroffen. Darunter war auch Anna (das neue AuPair der Familie, die mich nicht wollte). Am Samstag habe ich mich vormittags nochmal mit Anna, Jenny und Linda (ein AuPair aus London) in Haywards Heath getroffen. Heute war ich mit Jenny, Anna, Ann-Kathrin, Linda und Christina in Brighton. Es ist einfach wunderschön. Wir saßen am Strand und haben einem "Musiker" zugehört, dessen Stimme sich ungefähr so anhörte als würde man mit den Fingern über eine Tafel kratzen (die grünen Old School Tafeln & keine Active Boards versteht sich). Die Gruppe Spanier hat das nicht sonderlich gestört und sie haben trotzdem ein Selfie-Stick Foto von sich und dem Meer im Hintergrund gemacht... Ist ja nicht so als hätte der eine eine Spiegelreflexkamera gehabt... Ich würde auch 400€ für eine gute Kamera ausgeben, nur um dann an einem wunderschönen Ort ein Selfie in toller IPhone-Qualität zu machen. Die anderen AuPairs sind alle wirklich nett. Allerdings fühle ich mich ein bisschen versetzt in einen amerikanischen Teenie-High School Film. Es gibt die Clique der "Coolen", die andere ausschließen und auch direkt beleidigen und dann gibt es da uns. Anscheinend gab es hier richtigen Zickenkrieg zwischen den beiden Fronten vertreten durch Jenny auf unserer Seite und Sally & Johanna auf der anderen. Ich habe davon nicht besonders viel mitbekommen, weil das Meiste geschah bevor ich hier angekommen bin. Das eisige Schweigen und die bösen Blicke sind aber durchaus aufgefallen. Was meine Situation noch mehr zum amerikanischen High School Film macht ist die vollkommene Unnerdigkeit (Neologismus, Bitch!) der anderen AuPairs. Ich kann hier nicht fangirlen weil sie es einfach nicht verstehen... Was für ein tristes Leben das bloß sein muss ohne all die guten Bücher, Serien, Filme und Spiele... Da tun sie einem fast schon ein bisschen Leid. Also bin ich der arme kleine Nerd, der einfach so eine Star Wars Reference macht und dann merkt, dass sie keiner versteht. Natürlich sind trotzdem alle super nett und ich bin froh, dass ich jetzt immer ein paar Leute habe, mit denen ich etwas unternehmen kann. Und Ann-Kathrin z.B. liebt ja Harry Potter also bin ich nicht ganz allein :). Aber das allertollste an dieser Woche ist, dass ich eine Karte bekomme für die Dan & Phil Tour in Brighton hbdowvsödwnaösvlq YAS!
Miriam



Mittwoch, 30. September 2015
Sprachschule, Arbeit, Heimweh
"Wait for me to come home."
Heute war ich das erste Mal in der Sprachschule in Lewes. Der Kurs war wirklich interessant... Ich kam rein und erstmal sollten die Schüler den Partnern Zeichen auf den Rücken malen und diese sollten erraten was für ein Graph das war und dann das richtige Wort zum beschreiben finden (z.B. fluctuate bei einer Schlangenlinie). Es ging sofort los mit ziemlich schweren Aufgaben zum Thema Graphen beschreiben, Wörter und Synonyme finden. Dann ein bisschen listening & Vokabular zum Thema Universität. Die Hausaufgaben haben selbst meine Gastmutter eben ein bisschen überfordert. Dieser Kurs ist wirklich schwierig und es ist egal was andere sagen *looking at you Google!*: er ist schwieriger als das Cambridge Exam. Ich glaube aber alle da sind circa auf dem selben Englischlevel wie ich also hoffe ich, dass es ganz gut klappt. Ich bin die einzige Deutsche da. Die Mehrheit sind Asiaten, dann viele Spanier, eine Schwedin und ein Franzose. Alle sind ganz freundlich zu mir aber ich habe mich noch nicht so viel mit ihnen unterhalten. Nach dem Kurs war ich mit den anderen AuPairs im "Self study room" und wir haben ein bisschen geredet. Sie scheinen wirklich alle ganz nett aber keiner will wirklich mit mir befreundet sein und Sachen unternehmen außer Jenny und Ann-Kathrin. Ich glaube die Gruppen haben sich da schon gebildet und ich muss jetzt versuchen irgendwo noch Anschluss zu finden. Aber auf jeden Fall habe ich schon Jenny und Ann-Kathrin mit denen ich noch einiges machen werde (König der Löwen, Brighton, London). Ich habe mir auch ein Prospekt mitgenommen aus der Schule in dem Reisen für die Schüler angeboten werden. Einige innerhalb Großbritanniens und manche auch in ganz Europa (Paris, München, Amsterdam). Ich werde auf jeden Fall schauen was ich da mal mitmachen kann. Der Abend war ziemlich entspannt weil Eloise Dienstags immer bis 6 Schule hat und ich dann nicht mehr viel machen musste außer ein bisschen Französisch, Latein und Fagott üben. Insgesamt war der Tag also ganz durchschnittlich. Trotzdem fange ich jetzt an Heimweh zu bekommen. Ich denke einfach viel zu oft Sachen wie "wenn ich jetzt zuhause wäre dann...". Ich denke das ist ganz normal und ich werde da auch wieder drüber hinweg kommen. Aber an alle von zuhause, die das jetzt lesen: ich vermisse euch. An Weihnachten bin ich aber auf jeden Fall zurück bis ins neue Jahr :).
Miriam



Dienstag, 29. September 2015
London, Seaford, Haywards Heath
"The adventures first… explanations take such a dreadful time"

Die erste Woche
Am Dienstag war ich das erste mal in der Sprachschule in Lewes... Bzw ich war da nur um zu erfahren, dass der mit dem ich sprechen wollte erst in 3 Stunden wieder da wäre. Also habe ich dann den ganzen Vormittag in Lewes verbracht. Dieser Ort ist echt schön. Die altmodischen Fassaden knallten zusammen mit den neumodischen Inneren der Läden. Ich habe mir ein wunderschönes Notizbuch gekauft, welches ich jetzt als Reisejournal verwende. Als ich dann endlich wieder in der Sprachschule war, hatte ich ein nettes Gespräch mit Mr Miller, der mir den IELTS Kurs vorschlug, den ich morgen ausprobieren werde. Am Mittwoch war ich nochmal im Ashdown Forest und war wieder überwältigt von der Schönheit und der Stille dort. Am Freitag habe ich einen spontanen Ausflug nach London gemacht. Und ganz nach deutscher Touristen-Mannier war ich am Buckingham Palast, im Greenpark, Oxford Street und Covent Garden. Ich liebe diese Stadt. Ich liebe dieses Gefühl der Anonymität in einer riesigen Menschenmasse. Tausende Menschen mit tausenden Geschichten. Tausende Menschen, deren Geschichten ich nie kennen werde. Tausende Menschen denen ich vollkommen egal bin. Ich bin nur ein unbekanntes Gesicht in der Masse. Und ohne jetzt in den Stil eines expressionistischen Gedichts zu verfallen, muss ich sagen, dass diese tausenden Menschen wirken wie Blut in den Adern der Stadt. Die Stadt lebt und ich mittendrin. Solche tiefgründigen Gedanken kamen mir nach dem Rausch der Spontanität. Ich bin wirklich privilegiert. Ich kann einfach so entscheiden nach London zu fahren & kann es dann einfach so machen. Das ist eines der besten Gefühle überhaupt. Unbesiegbar, spontan und frei.
Am Samstag war ich dann mit zwei anderen AuPairs (Jenny und Ann-Kathrin) in Seaford. Das ist eine (Rentner-) Küstenstadt und sie ist wunderschön. Angrenzend findet man die "Seven Sisters" das ist die Kliffküste zwischen Eastbourne und Seaford. Also 7 Berge und man kann direkt am Abgrund laufen. Was tut man natürlich dann als normale, verantwortungsvolle, erwachsene Frau? Genau: man rennt zum Abgrund, lässt seine Beine baumeln und freut sich wie ein kleines Kind an Weihnachten, während die anderen einen kleinen Schock erleiden und sagen man solle lieber zurück kommen, weil man zu nah am Abgrund säße. Danach haben wir noch billig aber sehr gut gegessen & sind dann zurück. Am Sonntag waren Jenny und ich kurz in Haywards Heath zum Mittagessen und um ein paar Sachen zu besorgen. Die Stadt ist wirklich schön mit ein paar süßen Läden und Restaurants. Heute war ich nochmal allein da zum Mittagessen und um sie mir nochmal anzuschauen. Ich wollte auch eigentlich zum Fitnessstudio aber dann hatte ich keine Zeit mehr, jedoch werde ich mir das auf jeden Fall noch irgendwann anschauen. Ich musste jetzt schon zwei mal Eloise abends vorlesen und das läuft jetzt schon ziemlich gut. Am Anfang war es doch noch ein bisschen schwer laut auf englisch zu lesen, weil ich die ganze Zeit dachte ich mache was falsch. Jetzt ist das aber schon besser geworden und es klappt wirklich gut. Außerdem muss ich Harry Potter vorlesen, was die Sache deutlich erleichtert. Ann-Kathrin hat mich eingeladen mit ihr zu dem Ausflug ihrer AuPair-Organisation zu den Harry Potter Studios zu gehen. Ich bin vollkommen ausgerastet und habe mich total gefreut. Es geht also am 13. Dezember nach London zu den Harry Potter Studios & hsdfghjkaöoqnx! Ich freue mich sehr darauf :). Morgen werde ich dann zum ersten Mal in den Sprachkurs gehen und ich hoffe, dass alles gut wird und der Kurs nicht zu schwer ist.

Miriam