Freitag, 27. Mai 2016
Januar-Mai
Ich finde mein Durchhaltevermögen schon manchmal beeindruckend... Genauso wie mein Bedürfnis mit Erklärungen für das Fehlen der Blogeinträge anzukommen... Also die Geschichte ist aber schon echt cool: also eines Tages sitze ich so in meinem Zimmer und denke "oh ich könnte ja mal wieder meinen Blog schreiben". Genau in diesem Moment allerdings, wird plötzlich alles hell und plötzlich blicke ich in ein bläuliches Licht... Ich scheine auf einer Art Operationstisch zu liegen und um mich herum sehe ich seltsam aussehende Wesen mit 3 langen Fingern und einem Gesicht, welches mir immer noch Alpträume gibt. Erinnerungslücke. Ich trage ein rotes Bandana und kämpfe an der Seite von 3 komplett schwarz gekleideten Menschen mit Masken und Samuraischwertern gegen die Wesen (die man anscheinend asdfghlianer nennt). Es ist ein harter Kampf aber durch meine beeindruckenden Skills schaffe ich es, den Hauptmann der asdfghlianer zu töten. Erinnerungslücke. Ich reite auf einem weißen Einhorn durch die Prärie (immernoch mit rotem Bandana) und sehe vor mir einen Mann, den ich (als er sich kurz umdrehte) als Steven Moffat identifizieren konnte. Erinnerungslücke. Ich bin auf einem Schiff und kämpfe mit meiner Skraja an der Seite von gefährlich aussehenden Piraten mit Holzbeinen und Augenklappen, während ich Pizza esse und brennende Kettensägen jongliere (natürlich trage ich immer noch mein rotes Bandana). Ich töte 3 Feinde auf einmal. Erinnerungslücke. Ich wache auf in meinem Zimmer im Haus meiner Gastfamilie mit nur Bruchstücken von Erinnerungen aber mit dem Wissen, dass ich meinen Blog erst am 27.05.2016 fortsetzen darf... Sonst wird die Welt wie wir sie kennen nie mehr die selbe sein. Das alles ist übrigens innerhalb von einem Tag passiert. Leider habe ich wirklich keine Ahnung was genau ich so gemacht habe in den letzten 5 Monaten auf der Insel aber ich versuche das jetzt mal so genau wie möglich zu beschreiben. (Die einzigen Termine, die ich in meinem Habdy gespeichert habe waren "Nägel", "Friseur" und "babysitten" an verschiedenen Tagen... DANKE MIRIAM VON VOR 5 MONATEN).
Also beginnen wir im wundervollen Monat, den man im allgemeinen 'Januar' nennt. Zunächst kam ich am Abend des 3. Januars wieder In Großbritannien an. Ich wurde sehr nett von meiner Gastfamilie begrüßt, ich habe ihnen Ihre Weihnachtsgeschenke gegeben (Notizbuch, Stifte & Süßigkeiten für Jemima, Schleichpferde & Süßigkeiten für Eloise und Wein & Pralinen für meine Gasteltern). Dann ging es eigentlich genau so weiter wie vorher auch: das heißt selbe Arbeitszeiten & die selben Dinge wie immer. Die ersten beiden Januarwochenenden habe ich hauptsächlich bei Stan verbracht. Ich hab da zum ersten Mal seine Familie getroffen... Das war irgendwie stressig für mich... Es waren einfach zu viele Menschen, die alle englisch reden... Da habe ich vermutlich ein bisschen schüchtern gewirkt aber das ist ja egal so lange sie mich mögen.
Am folgenden Wochenende (23.01.) haben Jenny, Ann-Kathrin und ich eine der UK Study Tours nach Stonehenge und Bath mitgemacht. Das war wirklich wunderschön. Sowohl Stonehenge als auch die nahegelegene Stadt Bath sind wirklich sehenswert. Leider habe ich nicht die "magischen Schwingungen" in Stonehenge gespürt wie die etwas ältere, etwas seltsame Frau neben mir, die vermutlich high war. Aber es war trotzdem wirklich interessant und durch den Audioguide habe ich auch ganz viele Informationen bekommen, die ich natürlich alle innerhalb einer Woche wieder vergessen habe... Dafür kann ich mir die Justin Bieber Lieder, die Eloise singt perfekt merken... Danke, Gehirn. Bath ist einfach ziemlich hübsch anzusehen und das Jane Austen Museum soll auch interessant sein (leider waren wir da nicht drinnen).
Die nächsten zwei Wochenenden habe ich hauptsächlich in Tunbridge Wells, Lewes und Brighton verbracht. Also Freunde treffen, reden lesen, Filme schauen blabla (alles was normale Menschen eben so tun).
Dann am 12.2. fing der Halfterm an und (natürlich) war meine Gastfamilie da wieder im Urlaub (Frankreich). Also hatte ich das Haus für mich allein. Erste logische Handlung: Musik aufdrehen und so laut mitsingen, dass der Hund mit jault. Während der Halfterm Woche hatte ich dann immer mal Leute da und hatte eine ziemlich schöne, entspannte Zeit. Dann habe ich erstmal nichts besonderes mehr gemacht in den nächsten Wochen nichts besonderes mehr erlebt.
Am 13. März war ich dann bei der St. Patrick's day Parade in London mit Anki, Jenny, Fulda, Kathleen, Laura & Laura (die letzten 4 sind alles Au Pairs aus London, die ich nicht so besonders gut kenne). Die Parade war insgesamt sehr schön und sehr grün. Aber sie war etwas kürzer als wir dachten. Und wir waren alle der Meinung, dass deutsche Rosenmontagsumzüge besser sind. Trotzdem hatten sie einiges zu bieten: von Step Tanz über Einhörnkostüme zu riesigen Figuren.
Am folgenden Wochenende war es dann soweit: ich bin nach Hause geflogen für Svenjas 18. Geburtstag. Ich hab dann ein paar kurze aber sehr schöne Tage in LA verbracht (Döner gegessen, Freunde getroffen, TAKARA).
Als ich zurück kam habe ich am Dienstag (22.03.) Stans Freunde zum ersten Mal kennen gelernt, die weiter weg studieren und so nur für die Ferien da waren. Wir haben einen Einkaufswagen gestohlen & sind durch die Stadt gefahren. Alles in allem habe ich hoffentlich einen ganz guten Eindruck gemacht, obwohl ich nur ca. 3 Stunden Schlaf hatte und die ganze Zeit über nur dachte "WO IST MEIN BETT! BRAUCHE SCHLAF! ARGH DAS IST FOLTER" aber es war schon spaßig.
Am 24.3. kam dann meine Mutter zu Besuch. Da meine Gastfamilie am Samstag in den Urlaub fuhr, hatten wir das Haus auch ein paar Tage für uns allein. Ich hab mich total gefreut sie da zu haben und ich habe ihr Brighton, London und Haywards Heath gezeigt. Außerdem haben wir in London "the curious incident of the dog in night time" als Theaterstück angeschaut und wir fanden es beide sehr gut. In Brighton haben wir uns dann mit Stan getroffen und meine Mama hat versucht englisch zu sprechen, was eigentlich gar nicht so schlimm war. Insgesamt hatten wir sehr schöne Tage zusammen. Dann hatte ich noch ein paar Tage für mich allein und als meine Gastfamilie wieder da war ging alles wie gewohnt weiter.
Am folgenden Wochenende wollte ich eigentlich Madlene in Cambridge besuchen, allerdings hatte ich eine Blasentzündung bekommen und bin so lieber zurück geblieben.
Am 30.4. war ich dann beim "Colour Obstacle Rush" in Brighton mit Stan und Ruth (einer deutschen aus meinem Sprachkurs). Es hat total viel Spaß gemacht, nicht nur weil wir bunte Bandanas bekommen haben. Die Hindernisse waren alle nicht besonders schwer und es war richtig cool durch Farben zu rollen und mit Wasserbomben beworfen zu werden. Ich kann nur jedem empfehlen so etwas auch mal zu machen. Am Sonntag waren Stan und ich dann in London. Ich war zum ersten Mal auf dem London Eye, dann haben wir noch CDs, Filme und Comics eingekauft und am Ende waren wir in einem schönen Pub.
Am 7.5. war ich dann bei Ruth in Lewes und wir haben mit Anki, Kajsa (Schwedin aus dem College) und Madoka (Japanerin aus dem College) einen Harry Potter-Marathon gemacht. Wir sind nicht gerade weit gekommen aber hatten sehr viel Spaß beim Süßigkeiten und Obst essen.
Am darauffolgenden Wochenende war ich am Sonntag beim "Thames River Cruise" Event von meiner Au Pair Organisation. Es waren knapp 300 Au Pairs auf dem Boot und wir sind nach Greenwich gefahren. Ich habe mit einem anderen Au Pair (Katja) über Serien und Musik gefangirlt und dann den restlichen Tag mit Jenny und Linda verbracht. Wir haben in einem sehr schönen Park in Greenwich gepicknickt und wunderschöne Touri-Fotos gemacht.
Letztes Wochenende war ich am Sonntag in London mit Jenny und Mara (Au Pair in der Nähe von London). Wir sind zum Holifestival (ja schon wieder so was mit Farben) gegangen und das hat echt Spaß gemacht. Es war sehr klein (ca. 50 Menschen) weil es eigentlich kein offizielles Holifestival war, sondern mehr eine Nachmache. Trotzdem hatten wir großen Spaß beim einander mit Farben bewerfen. Und es ist auch interessant zu merken, dass dich plötzlich JEDER beachtet in der U Bahn und im Zug... Als wäre es so ungewöhnlich mit einem blau/grün/rot/orangenem Gesicht rum zu laufen. Nach 25 Minuten duschen war dann auch irgendwann alle Farbe weg.
Sooo das ist bisher so alles passiert. Unwichtiges habe ich weg gelassen... Absichtlich... Nicht nur weil ich mich einfach nicht mehr erinnern kann.



Freitag, 8. Januar 2016
Dezember
"Behinderte sind sau cool, macht mehr davon!"
(Wisst ihr noch damals als meine Zitate super schön & tiefgründig waren? #goodtimes)

So. Damit habe ich jetzt erstmal ein bisschen Aufmerksamkeit, obwohl ich die meisten wohl so sehr verwirrt habe wie ein Tier, dass sein eigenes Spiegelbild sieht. "Hä? What the Fuck? Erstmal angreifen. Aua. Aua. Aua" (man merkt den gesteigerten Internetkonsum während meiner Zeit zuhause... Aber ARGH PUTZIGE TIERCHEN). Also der Dezember war ein wirklich spannender Monat. Es ist so viel passiert, dass ich schon wieder alles vergessen hatte... Sogar darüber zu schreiben... *hust* der Hund hats gegessen!
Also: der Dezember fing super an, schon allein deshalb, weil es kein November mehr war und Anki uns so mit ihrer Anti-November-Einstellung beeinflusst hatte, dass ich auch angefangen habe diesen Monat zu hassen. Am ersten Wochenende des Dezembers war ich mit Stan im Kino. "Wer ist Staaaaan?" fragen sich jetzt wohl einige. Nun ja Stan ist mein Freund. Ich hatte ihn über Tinder kennen gelernt (pause for laughter... And silent judgement...) aber dann war er tatsächlich ziemlich cool und wir sind zusammen gekommen in diesem wundervollen Monat. Wir waren also am 1. Dezemberwochenende in Brighton im Mockingjay Part 2. Das war ein super Tag und meine morgentliche "ugh ich könnte jetzt Nikolaussüßigkeiten essen"- schlechte Stimmung war schnell wie weg geblasen. Meine Gastfamilie hat mir an dem Tag außerdem eine Karte für 'Mamma Mia' (für den 10.12.) in London geschenkt und ich hab mich extrem gefreut. Das Musical war einfach super. Es war witzig, gut gemacht, mit super Darstellern und einfach AWESOME. Mal ganz davon abgesehen, dass mich die etwas ältere Dame zu meiner linken fast mit "ihren krassen Dancemoves" bewusstlos geschlagen hatte, war es ein sehr gelungener Abend. Und dann... Am folgenden Wochenende war es soweit. DER Tag war gekommen... Der lang ersehnte Tag. Der Tag, an dem wir in den Harry Potter Studios in London waren. Jdkwkwödnwäsbdöwjsnsäqbfdksvws. So in etwa habe ich mich gefühlt als wir vor dem riesigen Gebäude standen und uns den Arsch abgefroren haben, weil wir (wie immer) viel zu früh da waren. Das erste, was man sah waren riesige Bilder der Schauspieler oben an den Wänden. Dann der Schrank unter der Treppe, ein kleiner Einstiegsfilm, dann die große Halle & dann gaaaaanz viele Filmsets die ich jetzt nicht mehr beschreibe... falls ihr ja auch noch hin wollt (natürlich nicht weil ich einfach zu faul bin oder so...). Es war... Magisch. Ich konnte meiner Fangirligkeit (oder Fangirlheit... Whatever) freien Lauf lassen und gemeinsam mit Anki jedes kleinste Detail an Harry Potter Trivia diskutieren. Ich werde auf jeden Fall irgendwann nochmal da hin gehen & ein Hermine Cosplay machen und NOCH MEHR RUM NERDEN *__*
Am folgenden Wochenende war es dann soweit: es hieß Koffer packen, Abschied winken und die Insel für zwei Wochen verlassen. Am Freitag vor meinem Flug habe ich mich nochmal mit Stan getroffen, am Samstag haben Jenny, Anki und ich noch gebacken und am Sonntag ging es dann los. Ich hatte ziemlich viel Stress weil meine Gastfamilie schon seit Freitag im Urlaub war und ich noch ganz viel sauber machen musste. Außerdem musste ich mein ganzes Zimmer perfekt putzen, da darin Gäste schlafen sollten über Silvester. Also: Stress, Stress, Stress. Aber am Ende hat alles geklappt und mit (NUR) zwei Stunden Verspätung kamen wir dann in Köln an. Ich hab die Nacht dann in einem mittelguten Hostel in Köln verbracht und habe mir am nächsten Tag die Stadt angeschaut bzw ich war im Dom, hab mir die Altstadt angeschaut, war auf dem Weihnachtsmarkt und am Rhein. Es war ein schöner Tag. Dann ging es aber endlich nachhause. Nach einer mehr oder weniger angenehmen Flixbus-Fahrt konnte ich dann endlich wieder meine Mutter umarmen. In den nächsten zwei Wochen hatte ich dann volles Programm. Zwischen Weihnachten, Rollenspiel und Freunden hatte ich nur einen freien Tag zum Gammeln aber das war alles wundervoll so. Ich würde ja jetzt sagen, dass ich euch alle ganz dolle lieb habe und ganz dolle vermisst habe aber... Das wäre ja zu sentimental. Deshalb wiederhole ich jetzt einfach mein Anfangszitat:
"Behinderte sind sau cool, macht mehr davon!" In der Hoffnung, dass Maja das mag... Bekomme ich jetzt eine Standingovation? (#darfsiedas). Zum Abschied sage ich jetzt noch: 'Karina ist dufte, töfte, knorke, blümerant und... scheiße.'. Das grenzt jetzt schon an Schleichwerbung, Karina, also verlange ich in Zukunft Geld für sowas. Eigentlich ist es aber eine gute Möglichkeit zu sehen ob ihr auch ja alle brav meinen Blog lest. Also PEACE OUT
Miriam



Sonntag, 29. November 2015
November
Dieser Monat... Wow mein Durchhaltevermögen ist schon beeindruckend...
Am 5. November war ich bei der Bonfire Night in Lewes. Das war einfach unglaublich, beeindruckend und unvergesslich. Jenny und ich sind Mittags zu Ann-Kathrin gefahren, wir haben zu Mittag gegessen und dann gegen 5 gingen die ersten Prozessionen los. In Lewes kommen an diesem Tag 5 Bonfire Gemeinschaften zusammen, die alle einen eigenen Umzug haben und am Ende alle zusammen die Highstreet entlang laufen. Das Bonfire in Lewes ist das bekannteste und auch größte ganz Großbritanniens. Überall liefen Leute mit Fackeln die Straßen entlang. Sie hatten einige Böller, die nicht nur bei mir sondern wohl bei allen Zuschauern (bzw Zuhörern) zu Hörverlust geführt haben. Außerdem gibt es immer riesige Figuren von Menschen, die sie hassen. Das ist immer Guy Fawkes, auf den die Bonfire Tradition beruht. Dieser hat nämlich am 5.11.1605 versucht das Parlament in die Luft zu jagen. Auch in der Sherlock Folge in der John fast verbrannt wird zitiert Sherlock "remember, remember the fifth of November". Auch in Harry Potter heißt es im Original im 1. Band "die Bonfire Night ist noch ein bisschen hin"... Ich freue mich jetzt immer so wenn mir sowas auffällt, was ich vorher nicht verstanden hab. Das ganze ist sehr interessant und Wert es mal zu googlen. Außer Guy Fawkes ist es auch immer mal wieder der Premierminister (oder ein anderer Politiker), der Papst oder sonstige Personen des öffentlichen Lebens, die etwas verhasstes getan haben. Diese Figuren werden später verbrannt. Die Menschen in den Prozessionen waren fast alle irgendwie verkleidet und das war total cool. Es gab alles: Piraten, Indianer, Skelette, Jedis, Steampunk-Emo-Zombies... Alles, was das Herz begehrt. Jede Bonfire Society hat ihr eigenes Feuer und anschließendes Feuerwerk. Und das ist einfach richtig beeindruckend. Ich liebe Feuerwerke und es war wirklich schön inmitten von Hunderten Besuchern zu stehen und ein Feuerwerk zu bewundern. Gegen Mitternacht sind wir dann zurück zu Ann-Kathrin, haben nur ca. 5 Stunden geschlafen und sind dann morgens gleich zurück weil Jenny wieder arbeiten musste. Am Sonntag den 8.11. waren wir mit der "UK study tour" in Cambridge. Und... Hm ich habe ja gesagt ich liebe London... Ich liebe Cambridge nicht ganz so aber doch sehr nah dran. Es ist eine wunderschöne Stadt. Ich muss sagen... Sie strahlt einfach Intelligenz aus. Natürlich nur weil man "wow Cambridge university" denkt aber die beeindruckende Architektur der alten Gebäude ist einfach unbeschreiblich schön. Ich würde unglaublich gerne dort studieren. Wir haben uns die Uni Gebäude abgeschaut, waren in einer sehr schönen Kirche und haben eine Punting Tour gemacht (mit Gondel-ähnlichen Booten auf dem Fluss durch die Stadt / um die Uni). Danach waren wir noch ein bisschen einkaufen in der Stadt. Es war ein sehr gelungener Tag.
Am folgenden Wochenende habe ich versucht nerdige Freunde zu finden, bin allerdings kläglich gescheitert. Am Samstag sollte ein Spieleabend in der Bücherei in Burgess Hill sein also bin ich hingefahren aber leider war niemand da... Ich hab dann ein bisschen gewartet aber es ist keiner mehr gekommen. Am Sonntag war ich dann endlich bei der AMAZING TOUR IS NOT ON FIRE!!! Es war AMAZING! Das mit dem soziale Kontakte schließen hat nicht wirklich geklappt, weil die meisten kleine 12-15 jährige waren, die ihre Eltern mitschleppen mussten... Und solche bekommen dann die VIP Tickets... Und ich nicht... UGH DAS IST DOCH NICHT FAIR ICH LIEBE SIE VIEL MEHR...Ich habe mich davor ganz nett mit zwei Mädchen in meinem Alter unterhalten aber habe sie danach nicht wieder gesehen :( Trotzdem war die Show einfach super mega awesome. Sie waren so... real... Es war eine eher surreale Situation sie nicht nur hinter dem Bildschirm zu sehen... ja sie sind ziemlich groß. Sie waren genauso super wie in den Videos und ich hatte eine tolle Zeit. :)
Am Wochenende danach waren wir am Samstag im Musical "König der Löwen" in London. Es war extrem gut... Verdammt teuer aber auf jeden Fall das Geld Wert. Die Kostüme waren sehr farbenfroh und mit Liebe zum Detail hergestellt und auch das Bühnenbild war ziemlich aufwändig und sehr gut. Hinzu kommen dann natürlich noch die überragenden Darsteller, die wirklich super getanzt und gesungen haben. Die Geschichte ist natürlich auch immer wieder schön. Das ganze Musical war extrem faszinierend, ohrwurmerzeugend und auf jeden Fall empfehlenswert. Danach waren wir noch bei Pizza Hut essen und haben die Hälfte stehen gelassen. Insgesamt ein sehr schöner Tag. Am Sonntag waren wir dann in Brighton, um ein paar Weihnachtsgeschenke zu besorgen. Und ich fange an Brighton genauso zu lieben wie London. Es kommt mir vor wie die Hipster-Alternative zur Hauptstadt. Die Lanes, der Pier und die süßen Läden sind natürlich immer schön und mit Weihnachtsbeleuchtung sogar noch schöner.
Gestern waren wir in Uckfield im Kino und haben uns "the lady in the van" angeschaut. Davor waren Jenny und ich noch im Elephant Café essen. Der Film war sehr gut und sehr britisch irgendwie. Maggie Smith ist einfach wundervoll und so verdammt gut in diesem Film. Auch die Art wie der Film gedreht wurde mit den 2 Persönlichkeiten des Autors war sehr interessant. Auch obwohl auf der Handlungsebene eigentlich gar nicht so unglaublich viel passiert, ist der Film trotzdem sehr schön und interessant. Das einzig blöde an dem Kinobesuch war nur, dass ich neben einer etwas älteren Frau saß, deren Parfum so stechend roch, dass ich das Gefühl hatte high zu werden.
Heute waren wir im Winter Wonderland im Hyde Park. Das ist ein Weihnachtsmarkt gemischt mit einem Freizeitpark. Es gab also die typischen Fressbuden und die typischen Fahrgeschäfte. Es war sehr viel dort deutsch. Die Fahrgeschäfte, die Bretzeln, der Glühwein und die (nicht besonders gut schmeckende) deutsche Bratwurst. Wir waren aber Eislaufen. Das hat total Spaß gemacht und ich bin schon ziemlich stolz darauf, dass ich nicht hingefallen bin. Anna hat sich jetzt endgültig dazu entschieden zu gehen und sie fliegt am Dienstag nach Hause. Sie war das Au Pair der Morris Familie (die, die mir abgesagt hatten... Nein ich bin gar nicht schadenfroh oder so... Pffff). Anna ging es gesundheitlich nicht gut und auch zuhause gibt es Probleme und ich finde es traurig, dass sie geht aber dann geht es ihr wenigstens besser.
Ich freue mich schon total darauf nach Hause zu kommen und zähle schon die Tage bis zu meinem Flug (21).
Aber das gute ist, dass ich jetzt schon anfange zu denken "wow das werde ich vermissen" und ich glaube das sollte auch so sein.
Ich kann ja mal versuchen hier mehr zu schreiben... So schwer sollte das ja nicht sein. Ich habe eine Tastatur und schreibe Wörter, die Wörter bilden Sätze und die Sätze wiederum eine Geschichte. Das Problem mit Geschichten ist nur, dass sie eben das sind: nur Geschichten. Sie beschreiben etwas längst vergangenes. Abenteuer sind viel aufregender während man sie erlebt. Das Aufschreiben erscheint einem dann immer so unendlich langweilig, weil man nie ganz den Geist des Abenteuers erfassen und vermitteln kann.
Miriam



Sonntag, 25. Oktober 2015
Streit, London, Freunde
Die letzten zwei Wochen... Ich wusste gleich, dass ich das hier niemals regelmäßig schaffen werde... Das ist wie mit meinem Tagebuch früher. Jeder dritte Eintrag fängt mit den Worten "Entschuldigung, dass ich so lange nicht mehr geschrieben habe" an. Also Entschuldigung, dass ich nicht geschrieben habe... Wow selbst wenn man das nur liest klingt das nicht ernst gemeint.. Hm. Naja auf jeden Fall ist in den letzten zwei Wochen gar nicht viel weltbewegendes passiert.
Letzte Woche hatte ich mehrere WhatsApp Diskussionen mit Johanna (eine der anderen AuPairs). Es ging darum wie wir das Problem mit dem Fahren zur Sprachschule lösen können. Da Johanna ein Auto hat, habe ich sie nur gefragt warum sie nicht fahren kann und gesagt, dass die Situation so wie sie ist nicht bleiben kann. Dann hat sie sehr... Naja energisch (also angepisst) reagiert. Jetzt ist es auf jeden Fall so, dass mich die ganze Gruppe um Johanna ignoriert (also Julia, Maike & Sally). Das ist also ungefähr das Niveau von einem fünfjährigen Kind, dass sich die Finger in die Ohren steckt und lalala macht. Ich würde das einfach gerne klären aber versuch mal mit Fünfjährigen vernünftig zu reden... Auf jeden Fall habe ich meine Gruppe und bin ziemlich zufrieden. Wir waren letzte Woche Samstag in Lewes und haben uns die Burg und die Stadt angeschaut. Am Sonntag war ich mit Jenny in Brighton im Sealife das war auch sehr schön und total interessant.
Diese Woche war dann wieder ziemlich unspektakulär. Gelegentlich hatte ich ein bisschen Heimweh weil ihr die Klimakonferenz hattet und ich gerne da gewesen wäre. Und nicht nur das. Es gibt einfach irgendwann einen Punkt an dem der Aufenthalt hier einfach die normale Zeit eines Urlaubes übersteigt. Natürlich war mir von Anfang an klar, dass 10 Monate wirklich 10 Monate sind und kein Urlaub aber trotzdem tut es ein bisschen weh das so richtig zu spüren und zu realisieren. Gestern (Samstag) war ich allein in London weil keiner wirklich Zeit hatte. Das war ziemlich cool weil ich endlich auch mal die nerdigeren Sachen machen könnte. Ich war im "Forbidden Planet" das ist mein neuer absoluter Lieblingsladen. Es gibt alles, was das Nerdherz höher schlagen lässt. Harry Potter, Doctor Who, Sherlock, Walking Dead, Breaking Bad, Marvel und DC waren vom Merchandise her am Meisten vertreten. Dann gibt es riiiiesige Regale voller Comics, Mangas, Büchern und Filmen unten. Ein Traum. Ich habe also Buttons, Fullmetal Alchemist und einen Batmancomic gekauft. Danach war ich in mehreren tollen Buchläden und Antiquariaten (mit Büchern) das war total schön. Dann war ich noch im Science Museum und das war auch wirklich super. Leider hatte ich nicht so viel Zeit weil der letzte Bus von Haywards Heath nach Chelwood Gate um 10 nach 6 fährt und ich somit schon um 5 von London zurück musste. Trotzdem war es natürlich ein gelungener Tag. Heute war ich den ganzen Tag bei Anna mit Jenny und Anika (das neue AuPair). Wir haben viel gebacken und dann noch einen Film geschaut. Es hat echt Spaß gemacht und Anika ist auch total nett (natürlich nicht nerdig aber ich glaube das Problem habe ich mittlerweile schon genug thematisiert). Nächste Woche gehe ich dann zur Dan & Phil Tour in Brighton. Ich bin so froh, dass das geklappt hat weil die, die mir eigentlich Tickets verkaufen wollte dann doch keine mehr hatte und ich jemand anderen finden musste. Aber das habe ich also bekomme ich noch ein Ticket. Das Problem ist nur, dass dieses Ticket für die Abendshow ist und ich also irgendwie mit dem Taxi zurück fahren muss oder eine Nacht da bleiben muss und dann morgens ganz früh zurück und dann direkt zum AuPair Treffen in London am Sonntag... Das wird extrem stressig... Mal schauen ob alles klappt.
Miriam



Sonntag, 11. Oktober 2015
Brighton, London, Pooh
"Life is a journey to be experienced, not a problem to be solved."
- Winnie the Pooh

Meine Woche:
Montag bis Donnerstag habe ich diese Woche nicht besonders viel unternommen. Dienstag, Sprachschule: der Leherer ist wirklich super und es macht Spaß dort zu sein :).
Am Donnerstag war ich Fahrad fahren hier in der Gegend. Nachdem ich das etwas rostige, alte und (für mich) zu kleine Fahrad endlich aufgepumpt und geputzt hatte, habe ich den Weg genomen, den ich bisher noch nicht kannte und bin nach Horsted Keynes gefahren. Wenn man erstmal die Todesangst ein wenig vergisst ist das auch echt schön... nur sind alle Straßen hier eben so schlecht, dass man generell sehr weit mittig fahren muss, dann sind sie so kurvig, dass man keine Autos sieht, die kommen und zu guter letzt sind sie natürlich so schmal, dass nichtmal zwei Autos nebeneinander fahren können. Als arme kleine Radfahrerin hat man dann natürlich Angst wenn sowohl von vorne als auch von hinten Autos kommen in einer Kurve. Aber hey ich lebe noch und die Landschaft ist einfach wunderschön hier.
Am Freitag hatte ich den Abend frei weil Eloise auf einem Sleepover war. Ich bin dann nach Brighton gefahren und habe mir nochmal den Pier angeschaut und bin durch die Lanes gegangen. Jetzt hatte ich endlich genug Zeit um die süßen kleinen Musik- und Bücherläden zu erkunden. Ich habe mir zwei Bücher gekauft (TABINOF & TLOS4... gotta love short forms) und einen tollen Pulli auf dem "Normal people scare me" steht. Brighton ist wirklich eine sehr schöne Stadt. Dadurch, dass sie nicht so komplett mit Touristen überlaufen ist scheint sie irgendwie ein bisschen ruhiger als London. Der Tag war insgesamt entspannend.
Gestern war ich dann mit Anna, Jenny, Ann-Kathrin und Linda in London. Das hat wirklich Spaß gemacht, war aber auch extrem anstrengend. Wir hatten uns in den Kopf gesetzt, dass wir ja auch mal laufen können und gar nicht unbedingt die U-Bahn brauchen also war ich abends total fertig.
Ich bin ein großer Fan davon, Dinge ironisch zu tun, zu sagen oder zu tragen (#Danisnotonfirereference) also hatte ich gestern natürlich meinen neu erworbenen Pulli an. Ich bin also mit 4 vollkomenen normalen Menschen los, die fast immer dem Mainstream entsprechen und wenig wirklich herrausstechende Eigenschaften besitzen (das meine ich nicht beleidigend... auch wenn sich das vielleicht so anhört...) und trage den Pulli. Das ist auf jeden Fall mein neuer Lieblingspullover.
So, ein Absatz über ein Kleidungsstück sollte jetzt wohl genug sein (#toogirly) also schildere ich lieber meine Eindrücke von London. Ich habe es schon gesagt und ich sage es nochmal: ich liebe diese Stadt wirklich. Man wird überall mit Geschichte bombadiert und es gibt tausende wunderschöne alte Gebäude aber gleichzeitig ist London unglaublich modern und für so viele verschiedene Menschen auf der Welt ansprechend... faszinierend.
Ich habe es außerdem geschafft fünf verschiedene Selfie Stick Fotos von Menschen aus fünf verschiedenen Ländern zu fotobomben. Ich möchte an dieser Stelle auch noch ein wundervolles Zitat erwähnen, dass ich von dem Gespräch zweier Asiatinnen aufgeschnappt habe Person A: " I'm related to Shakespeare... seriously!" Person B:"That's like... so cool!".
Heute habe ich mich mit Jenny und einer anderen Linda (AuPair aus London) getroffen und wir waren auf den Spuren von Winnie Pooh. Das hört sich jetzt deutlich cooler an als es eigentlich war... wir sind praktisch eine halbe Stunde über ein paar Wiesen und durch denn Wald zur 'Pooh Bridge' gelaufen und dann wieder eine halbe Stunde zurück zum 'Pooh Corner Café'. Anscheinend basiert die Gegend in Winnie Pooh auf meiner Gegend hier, der Wald ist der Ashdown Forest, und diese Brücke ist die aus Winnie Pooh. Das ist schon ziemlich cool aber besonders spannend war die Brücke eigentlich auch nicht... es ist eben eine Brücke. Danach habe ich einen super tollen, extrem leckeren Apfelkuchen mit Vanillesoße gegessen (hat das Wandern ja doch nichts gebracht... I REGRET NOTHING) und mir Winnie Pooh gekauft (also das Buch). Linda ist auch sehr nett... nur eben normal (man das klingt bei mir echt wie eine Beleidigung...). Insgesamt war der Tag und das ganze Wochenende sehr schön :)
Miriam



Montag, 5. Oktober 2015
Arbeit, AuPairs, Ausflüge
"Dear god, what is it like in your funny little brains? It must be so boring."
Diese Woche:
Am Mittwoch war ich beim Hockeyspiel von Eloise an ihrer Schule. Sie hat verloren, aber das war auch nicht weiter schlimm. Ich habe mich nach dem Spiel mit der Frau unterhalten, die mich zuvor als AuPair abgewiesen hat. Ich hatte in den Sommerferien drei Tage auf deren Kosten bei ihnen verbracht, aber danach hatte ich eine Email bekommen, in der stand sie wollten mich nicht als ihr AuPair. Mit so bescheuerten Gründen wie "wir sind nicht die richtige Familie für dich, es liegt nicht an dir, es liegt an uns". Super nett das Ganze. Und jetzt tut sie natürlich so als wäre nichts gewesen. Ganz erwachsen habe ich also mein schönstes falsches Lächeln aufgesetzt und so getan als wäre nichts gewesen. Am Donnerstag hatte ich einiges zu tun. Danny ist bzw war von Donnerstag bis Sonntag auf einem Ausflug nach Frankreich mit ihrer Französischklasse. Deshalb musste ich dann auch kochen aber das war leicht. Ich musste aber auch wieder auf den einjährigen Aron aufpassen (der Sohn der Putzfrau). Diese Woche ging es schonmal ein kleinwenig besser als letzte Woche. Er hat immerhin nicht die ganze Zeit geschrien, aber immer sobald seine Mutter aus dem Raum gegangen ist. Zum Glück ist er dann irgendwann eingeschlafen. Danach habe ich ein bisschen Wäsche gewaschen und gebügelt und nach einem kurzen Ausflug nach Haywards Heath war ich dann auch wieder zuhause. Nach dem Essen musste ich Eloise ein bisschen beschäftigen. Am Freitag habe ich mich mit ein paar anderen AuPairs in Haywards Heath getroffen. Darunter war auch Anna (das neue AuPair der Familie, die mich nicht wollte). Am Samstag habe ich mich vormittags nochmal mit Anna, Jenny und Linda (ein AuPair aus London) in Haywards Heath getroffen. Heute war ich mit Jenny, Anna, Ann-Kathrin, Linda und Christina in Brighton. Es ist einfach wunderschön. Wir saßen am Strand und haben einem "Musiker" zugehört, dessen Stimme sich ungefähr so anhörte als würde man mit den Fingern über eine Tafel kratzen (die grünen Old School Tafeln & keine Active Boards versteht sich). Die Gruppe Spanier hat das nicht sonderlich gestört und sie haben trotzdem ein Selfie-Stick Foto von sich und dem Meer im Hintergrund gemacht... Ist ja nicht so als hätte der eine eine Spiegelreflexkamera gehabt... Ich würde auch 400€ für eine gute Kamera ausgeben, nur um dann an einem wunderschönen Ort ein Selfie in toller IPhone-Qualität zu machen. Die anderen AuPairs sind alle wirklich nett. Allerdings fühle ich mich ein bisschen versetzt in einen amerikanischen Teenie-High School Film. Es gibt die Clique der "Coolen", die andere ausschließen und auch direkt beleidigen und dann gibt es da uns. Anscheinend gab es hier richtigen Zickenkrieg zwischen den beiden Fronten vertreten durch Jenny auf unserer Seite und Sally & Johanna auf der anderen. Ich habe davon nicht besonders viel mitbekommen, weil das Meiste geschah bevor ich hier angekommen bin. Das eisige Schweigen und die bösen Blicke sind aber durchaus aufgefallen. Was meine Situation noch mehr zum amerikanischen High School Film macht ist die vollkommene Unnerdigkeit (Neologismus, Bitch!) der anderen AuPairs. Ich kann hier nicht fangirlen weil sie es einfach nicht verstehen... Was für ein tristes Leben das bloß sein muss ohne all die guten Bücher, Serien, Filme und Spiele... Da tun sie einem fast schon ein bisschen Leid. Also bin ich der arme kleine Nerd, der einfach so eine Star Wars Reference macht und dann merkt, dass sie keiner versteht. Natürlich sind trotzdem alle super nett und ich bin froh, dass ich jetzt immer ein paar Leute habe, mit denen ich etwas unternehmen kann. Und Ann-Kathrin z.B. liebt ja Harry Potter also bin ich nicht ganz allein :). Aber das allertollste an dieser Woche ist, dass ich eine Karte bekomme für die Dan & Phil Tour in Brighton hbdowvsödwnaösvlq YAS!
Miriam



Mittwoch, 30. September 2015
Sprachschule, Arbeit, Heimweh
"Wait for me to come home."
Heute war ich das erste Mal in der Sprachschule in Lewes. Der Kurs war wirklich interessant... Ich kam rein und erstmal sollten die Schüler den Partnern Zeichen auf den Rücken malen und diese sollten erraten was für ein Graph das war und dann das richtige Wort zum beschreiben finden (z.B. fluctuate bei einer Schlangenlinie). Es ging sofort los mit ziemlich schweren Aufgaben zum Thema Graphen beschreiben, Wörter und Synonyme finden. Dann ein bisschen listening & Vokabular zum Thema Universität. Die Hausaufgaben haben selbst meine Gastmutter eben ein bisschen überfordert. Dieser Kurs ist wirklich schwierig und es ist egal was andere sagen *looking at you Google!*: er ist schwieriger als das Cambridge Exam. Ich glaube aber alle da sind circa auf dem selben Englischlevel wie ich also hoffe ich, dass es ganz gut klappt. Ich bin die einzige Deutsche da. Die Mehrheit sind Asiaten, dann viele Spanier, eine Schwedin und ein Franzose. Alle sind ganz freundlich zu mir aber ich habe mich noch nicht so viel mit ihnen unterhalten. Nach dem Kurs war ich mit den anderen AuPairs im "Self study room" und wir haben ein bisschen geredet. Sie scheinen wirklich alle ganz nett aber keiner will wirklich mit mir befreundet sein und Sachen unternehmen außer Jenny und Ann-Kathrin. Ich glaube die Gruppen haben sich da schon gebildet und ich muss jetzt versuchen irgendwo noch Anschluss zu finden. Aber auf jeden Fall habe ich schon Jenny und Ann-Kathrin mit denen ich noch einiges machen werde (König der Löwen, Brighton, London). Ich habe mir auch ein Prospekt mitgenommen aus der Schule in dem Reisen für die Schüler angeboten werden. Einige innerhalb Großbritanniens und manche auch in ganz Europa (Paris, München, Amsterdam). Ich werde auf jeden Fall schauen was ich da mal mitmachen kann. Der Abend war ziemlich entspannt weil Eloise Dienstags immer bis 6 Schule hat und ich dann nicht mehr viel machen musste außer ein bisschen Französisch, Latein und Fagott üben. Insgesamt war der Tag also ganz durchschnittlich. Trotzdem fange ich jetzt an Heimweh zu bekommen. Ich denke einfach viel zu oft Sachen wie "wenn ich jetzt zuhause wäre dann...". Ich denke das ist ganz normal und ich werde da auch wieder drüber hinweg kommen. Aber an alle von zuhause, die das jetzt lesen: ich vermisse euch. An Weihnachten bin ich aber auf jeden Fall zurück bis ins neue Jahr :).
Miriam



Dienstag, 29. September 2015
London, Seaford, Haywards Heath
"The adventures first… explanations take such a dreadful time"

Die erste Woche
Am Dienstag war ich das erste mal in der Sprachschule in Lewes... Bzw ich war da nur um zu erfahren, dass der mit dem ich sprechen wollte erst in 3 Stunden wieder da wäre. Also habe ich dann den ganzen Vormittag in Lewes verbracht. Dieser Ort ist echt schön. Die altmodischen Fassaden knallten zusammen mit den neumodischen Inneren der Läden. Ich habe mir ein wunderschönes Notizbuch gekauft, welches ich jetzt als Reisejournal verwende. Als ich dann endlich wieder in der Sprachschule war, hatte ich ein nettes Gespräch mit Mr Miller, der mir den IELTS Kurs vorschlug, den ich morgen ausprobieren werde. Am Mittwoch war ich nochmal im Ashdown Forest und war wieder überwältigt von der Schönheit und der Stille dort. Am Freitag habe ich einen spontanen Ausflug nach London gemacht. Und ganz nach deutscher Touristen-Mannier war ich am Buckingham Palast, im Greenpark, Oxford Street und Covent Garden. Ich liebe diese Stadt. Ich liebe dieses Gefühl der Anonymität in einer riesigen Menschenmasse. Tausende Menschen mit tausenden Geschichten. Tausende Menschen, deren Geschichten ich nie kennen werde. Tausende Menschen denen ich vollkommen egal bin. Ich bin nur ein unbekanntes Gesicht in der Masse. Und ohne jetzt in den Stil eines expressionistischen Gedichts zu verfallen, muss ich sagen, dass diese tausenden Menschen wirken wie Blut in den Adern der Stadt. Die Stadt lebt und ich mittendrin. Solche tiefgründigen Gedanken kamen mir nach dem Rausch der Spontanität. Ich bin wirklich privilegiert. Ich kann einfach so entscheiden nach London zu fahren & kann es dann einfach so machen. Das ist eines der besten Gefühle überhaupt. Unbesiegbar, spontan und frei.
Am Samstag war ich dann mit zwei anderen AuPairs (Jenny und Ann-Kathrin) in Seaford. Das ist eine (Rentner-) Küstenstadt und sie ist wunderschön. Angrenzend findet man die "Seven Sisters" das ist die Kliffküste zwischen Eastbourne und Seaford. Also 7 Berge und man kann direkt am Abgrund laufen. Was tut man natürlich dann als normale, verantwortungsvolle, erwachsene Frau? Genau: man rennt zum Abgrund, lässt seine Beine baumeln und freut sich wie ein kleines Kind an Weihnachten, während die anderen einen kleinen Schock erleiden und sagen man solle lieber zurück kommen, weil man zu nah am Abgrund säße. Danach haben wir noch billig aber sehr gut gegessen & sind dann zurück. Am Sonntag waren Jenny und ich kurz in Haywards Heath zum Mittagessen und um ein paar Sachen zu besorgen. Die Stadt ist wirklich schön mit ein paar süßen Läden und Restaurants. Heute war ich nochmal allein da zum Mittagessen und um sie mir nochmal anzuschauen. Ich wollte auch eigentlich zum Fitnessstudio aber dann hatte ich keine Zeit mehr, jedoch werde ich mir das auf jeden Fall noch irgendwann anschauen. Ich musste jetzt schon zwei mal Eloise abends vorlesen und das läuft jetzt schon ziemlich gut. Am Anfang war es doch noch ein bisschen schwer laut auf englisch zu lesen, weil ich die ganze Zeit dachte ich mache was falsch. Jetzt ist das aber schon besser geworden und es klappt wirklich gut. Außerdem muss ich Harry Potter vorlesen, was die Sache deutlich erleichtert. Ann-Kathrin hat mich eingeladen mit ihr zu dem Ausflug ihrer AuPair-Organisation zu den Harry Potter Studios zu gehen. Ich bin vollkommen ausgerastet und habe mich total gefreut. Es geht also am 13. Dezember nach London zu den Harry Potter Studios & hsdfghjkaöoqnx! Ich freue mich sehr darauf :). Morgen werde ich dann zum ersten Mal in den Sprachkurs gehen und ich hoffe, dass alles gut wird und der Kurs nicht zu schwer ist.

Miriam



Donnerstag, 17. September 2015
Fliegen
"We leave something of ourselves behind when we leave a place, we stay there, even though we go away. And there are things in us that we can find again only by going back there."

Ich habe es jetzt endlich geschafft einen Zustand zu erreichen, in dem die Freude und die Erwartungen überwiegen. Ich habe keine Angst mehr. Ich bin vollkommen ruhig... Trotzdem kann ich nicht schlafen. Es ist zwar etwas beunruhigend auf was für abgedrehte Gedanken mein abgedrehtes Gehirn im Moment kommt, aber doch: ich bin bereit. Bring it on bitch!
Es ist so seltsam zu wissen, dass das vorhin das allerletzte Essen mit meinen Freunden war für eine so lange Zeit. Dass ich heute zum allerletzten Mal mit diesem Bus gefahren bin für eine so lange Zeit. Dass das jetzt die allerletzte Nacht in diesem Bett, in diesem Zimmer, in diesem Haus ist für eine so lange Zeit. Wie werde ich zurück kommen? Bin ich dann ganz anders? Weiser? Schlauer? Erwachsener? Ich wünsche mir nur, dass ich mit einer Geschichte zurück komme. Wichtige Menschen haben immer wichtige und spannende Geschichten. Ich will zurück kommen und alles mögliche erlebt haben. Ich will Verantwortung zeigen. Ich will eine Person sein, an die man sich erinnert. Ich will zählen.
Mit gepacktem Koffer geht es heute also um 9 Uhr los zum Flughafen und um 14:35 geht mein Flug. Ich wünschte wirklich ich hätte Hermines Tasche... Das würde alles sooo viel leichter machen... Aber nein ich muss die blöde Muggelvariante nehmen. Also: auf Wiedersehen Deutschland & hello Great Britain!

Miriam



Mittwoch, 16. September 2015
Aufregung, Packen, England
"To move, to breathe, to fly, to float, to gain all while you give, to roam the roads of lands remote, to travel is to live."

Großbritannien, ein Land voller teetrinkender, vornehmer, höflicher Menschen, die man allgemein als "Briten" bezeichnet. Das Land von Shakespeare, Sherlock, Doctor Who und Harry Potter. Das Land, dass in den nächsten 10 Monaten zu meinem neuen Zuhause werden soll.
Ich bin Miriam, 18 Jahre alt und komme aus einem idyllischen kleinen Kaff mitten in Hessen. Immer schon wollte ich sofort nach dem Abi weg. Ganz weit weg. Hinaus in die große, böse, weite, wunderschöne Welt. Neue Leute kennen lernen, neue Länder erfahren und ein neues Leben führen. Und jetzt, da sich dieser Traum endlich erfüllt, habe ich so viel Angst davor? Ich gehe für 10 Monate als AuPair nach Südengland und jetzt kurz vor meiner Abreise (morgen) bin ich so aufgeregt wie selten zuvor. Das ist natürlich normal... So eine Veränderung macht man schließlich nicht jeden Tag aber AAAAAAAAH! Ich werde hier auf jeden Fall erzählen was ich so erlebe. We're going on an adventure!
Miriam